Nachdem ich dann nach Posadas zurückgekehrt war kehrte wieder die monotone Ferienruhe ein. Es war entspannt am Pool zu liegen und einfach nichts machen zu müssen, das Leben zu genießen und keinerlei Sorgen zu haben. Doch dann erreichte mich ein Anruf: Lotti teilte mir hektisch mit, dass bei ihr eine riesige Spinne im Wohnzimmer saß. Und sie diese nicht wegmachen könne, das sie so eklig sei. Also musste der Retter Daniel ran. Ich habe mir schnell meine Schuhe angezogen und bin im Eilmarsch rüber zu einer der beiden deutschen Austauschschülerinnen in Posadas gelaufen. Dort angekommen wurde sich ersteinmal gemütlich "Hallo" gesagt und dann das Wichtigste: Ein Mate Terere getrunken. Erst durch dieses super Getränkt gestärkt konnten wir uns dem Problem zuwenden. Und es war größer als ich erwartet hätte. Eine riesengroße Vogelspinne hing dort einfach im Wohnzimmer an der Wand. Da bekam selbst ich Unmut das Vieh zu entfernen, aber vor einem Mädchen kann man das ja nicht zu geben. Also tat ich einen auf cool und habe es dann sogar erstaunlicherweiße hinbekommen das Spinnending gelassen in einen Metalleimer zu sperren. Das gäbe sicherlich 10 Punkte im was weiß ich Kontest, aber leider war das die Realität und keine TV-Murkssendung. Umso spannender.
Dann haben wir also gewartet, bis der Vater wieder nach Hause kam um sie ihm stolz zu zeigen. Er nahm einfach nur einen Besenstiel und meinte: "Ja, sowas passiert ab und zu mal. ' Macht man dann einfach Tod, das Ding.". Klasse... Da war dann meine Männerachtung dahin und mein ganzer Stolz darauf eine Vogelspinne gefangen zu haben verschwand. Dennoch habe ich mich genug zusammenreißen können um bei der Tötung zuzuschauen. Es erfolgte nach einem simplen Prinzip: Da die Spinne sonst im Eimer immer dem Besenstiel ausweichen würde hat der Vater gelassen erst ein Bein nach dem Anderen zermanscht. Das war irgendwie unnötig, schien aber spaßig zu sein. Als das Tier dann nur noch ein Klumen aus zuckendem Matsch war, konnten wir es noch einmal ohne Beißgefahr begutachten, bevor er dann mit dem mittlerweile vor Sabsch schwarzen Besenstiel auf den Kopf eindrasch. Und tot. Er nam das Knäul aus Organen, dass einmal eine Prachtvolle Spinne war und ... Warf sie einfach ins Klo, spülte dreimal und dann war das Erlebnis auch vorbei. Lotti und ich tranken auf den Erfolg ersteinmal einen Cup Mate, so eine geniale Hinrichtung muss doch gefeiert werden.
Ps.: Wem das zu viel Zynismus war, dem war es halt zu viel. Ich hatte nun eimal Lust auf etwas des weitverbreiteten Kulturgutes der alten Kyniker. Die gibt es übrigens auch nicht mehr... Naja. Es ist trotzdem eine wahre Geschichte.
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