Sonntag, 14. Oktober 2012

Etienne der Franzose



Er war ein Franzose und er roch auch so. ...Also natürlich nach Parfum xD Aber er ist ein guter Freund und ich hatte vorher schon immer sehr viel mit ihm gemacht, so dass er bei mir immer gerne Willkommen war. Als der dann Probleme mit seiner Gastfamilie bekam schrieb er mich eines Tages an und meinte bei mir vorbeischauen zu müssen. Naja… Also habe ich meiner unverblümt erzählt was abgehen wird und der Typ morgen vor der Tür stehen wird. Gefallen hatte es ihnen nicht, aber ändern konnten sie es genausowenig. :D

Als er dann angekommen war hoben wir direkt 700.000 Guarani ab, da er in einer Woche eh nach 
Frankreich fliegen würde und all sein Geld zusammen mit mir in nur einer Woche verprassen wollte.  Hat er sich direkt an den besten Spezialisten gewandt, muss ich sagen. Und weiterhin möchte ich zu der Woche auch nicht allzuviel schreiben, geschlafen haben wir in 7 Tagen vielleicht 12 Stunden, wachgehalten natürlich nur durch Willenskraft :D Zur Ruhe kamen wir dann selbstverständlich mit einem Tee, gebraut nach typisch Französischem… Okay ich schreibe Murks ^^


Das einzig erwähnenswerte, oder zu erwähnen erlaubte war die Feier des 25 Mais, dort wurde die Argentinische Flagge designt und Unabhängigkeit und bla… Jedenfall wollten wir schön an der Costanera entlangehen um die Paraden zu genießen, mit Gauchos, Pferdekavallerie und sämtlichen heißen Frauen die getanzt haben!!! :D Da es so spektakulär war entschlossen wir uns Eva eine Austauschschülerin abzuholen. Diese wohnte jedoch in der Strasse mit den Hunden die mich einst attackierten und wo ich auch schon einmal mit Steinen geschlagen wurde. Da wir aber zu zweit waren und Etienne gerne Französisch mit einer Deutschen machen wollte und er nichtmal schlecht und genausowenig schwach gebaut ausschaut entschloss ich mich dazu es noch einmal zu versuchen, es waren nur zwanzig Meter und wir waren zu zweit. Also gingen wir durch die Straße, die Laternen wurden automatisch dunkler und ich schaute mit wachsamen Augen überall hin, nach Hunden und steinbewaffneten Menschen. Das Einzige was ich entdeckte waren zwei junge Männer, die mit der argentinischen Fahne den Feiertag zelebrierten. Also gingen wir beide, vielleicht etwas auffällig zu vorsichtig, weiter der dunklen Straße entlang, als mich aufeinmal eine riesiege Hand am Oberarm packte und ich eine Messerschneide in meiner Hüfte spürte. Ich schaute mich um, die beiden feiernden Typen waren nicht harmlos, sie sind uns hinterhergerannt und überfielen uns, nein ich korrigiere: mich, nun. Denn Etienne hatte sich, so wie es die Franzosen schon immer taten, aus dem Staub gemacht. Einfach weggerannt, ehe ich die Situation realisieren konnte. Ich war unter Schock, konnte mich nicht bewegen und spürte den Druck des Messers durch mein Tshirt auf meiner Haut. „Geld und Handy her, oder ich bring dich verflucht nochmal um", schrie mich der Typ an und der andere Schlug mich. Ich gab ihm mein Handy, zum Glück nur ein Nokia und nicht nocheinmal mein iPhone, aber dennoch ärgerlich. Er drückte das Messer stärker in meine Hüfte, schrie mich an ich solle ihm auch mein Portemonaie geben, ich wich nach hinten aus, ich hatte da sehr sehr wichtige und teure Sachen drinnen und umso ärgerlicher war es, als ich mich nicht befreien und wegrennen konnte. Ich gab ihm mein Portemonaie mit allen Sachen drinnen und die Typen rannten davon, als wenn ich gleich eine Pistole herausholen würde. Ich stand nur verdutzt da und war froh, dass sie mich nicht dennoch abgestochen hatten, wie es hier üblich war. Noch ehe ich aber einen klaren Gedanken fassen konnte, kam mein französischer Freund angelaufen, das Gesicht total verheult, die Tränen liefen noch und er hatte Sabber in den Mundwinkeln, seine Augen komplett rot. „Ah ich hatte solche Angst Daniel, ich dachte die wollten mich umbringen!" meinte er, mit einer piepsigen Stimme. „Und dann besser mich als dich, richtig?" Entgegnete ich und er brach erneut in Tränen aus, flehte mich an sein Verhalten zu entschuldigen und sabbelte was von Angst und Tod und Leben und ach was weiß ich, mir wars egal. Ich war noch heil :D Zuhause hab ich das meiner Gastmum erzählt, die echt geschockt war, aber entspannt reagierte, da sie ja auch mal gern im Haus bei ein paar Gläsern Wein eine raucht. Was für eine Geschichte, hm? Auf die Erfahrung hätte ich ruhig verzichten können.
Jedenfalls ging die Woche rum wie zwei Tage, auch wenn es die teuerste Woche meiner Lebens bisher sein sollte …. Über 2 Millionen Guarani haben wir ausgegeben :O
 
Rosen sind rot, Gras ist grün und Schnee ist weiß.
Ich weiß dass ich Daniel heiß :D
Gutes Gedicht, hm?

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